Warum sind wir keine Bio-Imkerei und im Gewerbegebiet Gügling ansässig?
Vorab soviel: dass wir keine BIO-Imkerei sind hat überhaupt nichts mit unserem Standort zu tun. Wir sind zwar offiziell in einem Industriegebiet angesiedelt, jedoch befindet sich unser Grundstück komplett am Rand mit unverbaubarer Lage. Und es sei gleich gesagt, dass wir hier keine Völker zur Honigproduktion haben.
Selbst wenn dies so wäre, würden die Bienen sich ohnehin nur an Blüten und Pollen orientieren. Ich habe noch keine Biene gesehen, die an einem Schornstein sitzt und sich da die Nahrung holt.
Da der Flugradius einer Biene ca. 3 km beträgt, kann nahezu kein Imker bei uns im Bereich garantieren, dass die Mädels nicht im Industriegebiet landen. Und wir haben hier keine Schornsteinbehafteten, schadstoffausstoßenden Betriebe!
Unser Standort wurde deshalb bewusst so gewählt, da wir dies grundsätzlich zur Verarbeitung und Vermarktung einen perfekten Standort nennen. Natürlich spielte auch eine wesentliche Rolle, dass wir bzw. die Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd einfach keine weiteren geeigneten Flächen vorhalten konnten.
Schauen Sie doch einfach vorbei! Sich selbst davon ein Bild zu machen ist immer der beste Weg um Gerüchten und negativen Meinungen vorzubeugen.
Um als Bio-Imkerei anerkannt zu werden, sind viele Anforderungen zu erfüllen, welche sehr aufwendig und kostspielig sind, was sich dann natürlich massiv auf den Preis für Sie als Endkunde auswirkt. Der BIO-Honig schmeckt jedoch nicht anders als der „normale“ Honig. Die Anforderungen finden sich Größtenteils in der Bienenhaltung wieder. Auch unser Honig ist frei von sämtlichen Zusatzstoffen und enthält nur das reine Naturprodukt.
Anforderungen für ein Bio-Zertifikat und unsere Verfahrensweise:
Die Umstellungsphase
Da die EU und Bioverbände wie Bioland und Demeter zum Teil abweichende Anforderungen an eine biologische Imkerei haben, erwähnen wir hier die wichtigsten Anforderungen, die sich im Kern nicht oder nur wenig unterscheiden. Nach dem Antrag auf eine Bioimkerei beginnt eine ein- bis dreijährige Umstellungsphase, in der der Bio-Imker seinen Betrieb inklusive aller Bienenvölker gemäß den Voraussetzungen umstellen kann.
Standort
Da der Imker auf den Flugradius der Bienen kaum Einfluss nehmen kann, die Bienen sich aber etwa in einem Radius von 3 Kilometern bewegen, müssen die Bienenstände im Wesentlichen in ökologischen Kulturen, das heißt in naturbelassenen Flächen mit Wildpflanzen, Ökofeldern oder Biokulturen mit geringer Umweltbelastung aufgestellt werden.
Um dies umsetzen zu können, müssten wir sehr weite Strecken auf uns nehmen um die Völker an geeignete Örtlichkeiten zu bringen. Dies wiederrum ist mit dem ökologischen Grundsatz unserer Meinung nach nicht zu vereinbaren. Mit nur einmal an die Örtlichkeit fahren ist es nicht getan, die Völkerpflege und Honigernte verlangt ein mehrmaliges Anfahren. Deshalb bleiben wir regional.
Unterbringung der Bienen in Beuten
Bienenbeuten in der Bioimkerei müssen aus natürlichen Materialien wie Holz, Stroh oder Lehm bestehen. Dach und Gitterboden sind davon ausgenommen. Holzbeuten sind die Regel und einige wenige Imker arbeiten auch noch traditionell mit Bienenkörben.
Diese Richtlinien halten wir schon immer ein. Bei uns besteht alles, bis auf den Gitterboden und das Dach, aus Weymouthkiefer, Kiefer, Fichte und Linde.
Bienenwachs
Das Wachs zur Herstellung von Mittelwänden oder Anfangsstreifen muss ein Naturwaben- oder Entdeckelungswachs aus einem zertifizierten Ökobetrieb sein. Da Bienenvölker besonders früher mit Chemikalien wie Perizin gegen die Varroamilbe behandelt wurden, reicherten sich diese chemischen Insektizide mit den Jahren immer mehr in den Waben an und gelangen so auch heute noch in den Honig. Da Imkereien Altwachs häufig zum Herstellen von Mittelwänden verwenden, wird bei konventionellen Imkereien das mit Chemikalien belastete Bienenwachs immer wieder verwendet. Bio-Imker greifen daher entweder auf zertifiziertes und damit rückstandsfreies Bienenwachs oder auf eigenes Wachs zurück.
Wir nutzen für unsere Honigräume lediglich eigenes Deckelwachs. Somit können wir mit ruhigem Gewissen sagen, dass das Wachs zur Honigproduktion von eigenen Bienen kommt. Das Wachs von den Bruträumen gewinnen wir durch Einschmelzen von Waben, sowie den Zukauf von reinem Bienenwachs. Wir lassen alle Wachslieferungen testen, sterilisieren vor der Verarbeitung bei uns im Betrieb und können somit ein einwandfreies und reines Bienenwachs für uns und unsere Kunden vorweisen.
Selbst das eigen gewonnene Wachs sterilisieren wir vor der Verarbeitung!
Flügelschneiden verboten
Das Flügelschneiden der Bienenkönigin ist bei der Bio-Imkerei verboten.
Wer dies tut, dem gehören ohnehin tausend Stiche verabreicht! Weiter wird dieser Passus nicht kommentiert.
Fütterung
Nach Möglichkeit sollte den Bienen ihr eigener Honig zur Überwinterung als Futter zur Verfügung stehen. Bei Zufütterung muss Biohonig, Biozucker oder Biozuckersirup aus ökologischem Anbau verwendet werden. Pollenersatzstoffe sind nicht erlaubt.
Eigener Honig verfüttern ist grundsätzlich nicht das Problem, jedoch wurde wissenschaftlich festgestellt, dass der Futtersirup weder schädlich, noch unbekömmlich für die Bienen im Winter ist. Im Gegenteil, sie können ihn besser verarbeiten. Wir können problemlos nachweisen wo unser Sirup her kommt und wie die Inhaltsstoffe sind.
Es ist faktisch nicht möglich, in Deutschland eine entsprechende Menge an Biozucker und Biozuckersirup für alle herzustellen. Sprich hier kommen die Lieferungen aus dem Ausland was wieder mit einer Mehrbelastung für die Umwelt zusammenhängt. Ist dies im Sinne des Erfinders? Ich nenne mich BIO, nehme aber eine Mehrbelastung an CO2 in Kauf um meine Völker zu halten?
Wir kennen im Übrigen niemanden, der Pollenersatzstoffe verabreicht….so ein Quatsch!
Bienengesundheit und Varroabekämpfung
Zur Varroabekämpfung sind organische Säuren wie Ameisensäure, Oxalsäure und Milchsäure zugelassen. Auch biotechnische und biophysikalische Methoden sowie eine Brutentnahme oder Kunstschwarmbildung ist je nach Verband möglich.
Genau so handhaben wir unsere Bienengesundheit und Varroabekämpfung!
Zucht
Eine natürliche Zucht und Vermehrung wird angestrebt. Eine Königinnenzucht ist entweder nicht oder nur mit Ausnahmegenehmigung erlaubt. Ein Zukauf aus Ökohaltung ist erlaubt. Konventionelle Königinnen oder Schwärme sind nur zu maximal 10% genehmigt.
Hier ist ganz deutlich zu lesen, dass eine natürliche Zucht und Vermehrung ANGESTREBT wird. Wir schwächen unsere Völker nur wenn es zur Schwarmverhinderung notwendig ist, die Königinnenzucht finden wir nicht schlimm. Im Gegenteil, hier können wir zielgerichtet dafür sorgen, sanftmütige und ertragreiche, gesunde Völker wachsen zu lassen!
Honig
Der Honig aus der Bioimkerei darf nicht über 35°C bzw. 40°C erhitzt werden und maximal 18% Wasser enthalten.
Handhaben wir genau so!
Fazit:
Sie sehen also, wir imkern nicht wesentlich anders als der sogenannte BIO-Imker. Nur haben wir unsere Einstellung zu gewissen Verfahrensweisen, die sich unserer Meinung nach mit dem BIO-Zertifikat nicht vereinen lassen. Und hier ist ein wichtiger Punkt einfach der, dass wir zur Aufrechterhaltung eines BIO-Betriebs schlicht und ergreifend eine Mehrbelastung von CO2 produzieren würden.
Unser Vorschlag:
Besuchen Sie uns einfach, wir bieten Führungen und Vorträge an, verheimlichen wollen und müssen wir nichts!