Was ist Propolis?
Das Wirkstoffgemisch Propolis ist ein Bienenprodukt und wird auch Bienenkittharz genannt. Es ist eines der bekanntesten volks- und alternativmedizinisch eingesetzten Naturprodukte. Seine Verwendung ist schon im alten Ägypten zur Einbalsamierung von Mumien beschrieben worden. Auch in der Antike war es ein beliebtes Mittel zur Wundversorgung, weil es das Wachstum verschiedener Krankheitserreger hemmt.
So wirkt Propolis
Propolis wird von Honigbienen produziert und als harzartiges Baumaterial zur Abdichtung und Instandhaltung des Bienenstocks verwendet. Hauptbestandteile sind Harze verschiedener Bäume, Pollen, Wachse, ätherische Öle und Speichelsekret. In kleinen Mengen sind auch Zucker, Vitamine, Mineralstoffe und Bausteine von Eiweißen (Aminosäuren) enthalten. Im Bienenstock herrschen im Vergleich zur Umgebungstemperatur erhöhte Temperaturen, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und ein reichhaltiges Nährstoffangebot – die ideale Grundlage zur Vermehrung von Bakterien, Pilzen, Viren und Parasiten. Für verschiedene Arten von Propolis wurde wissenschaftlich bereits eine wachstumshemmende Wirkung auf diese Organismen bestätigt. Allerdings variiert die Zusammensetzung des Bienenprodukts je nach Standort des Bienenstocks, Region, Jahreszeit und Pflanzenangebot. Das zeigt sich schon an der variierenden Farbe des Stoffgemisches (gelb-braun bis dunkelbraun oder sogar grünlich).
Propolis Wirkung
Die Zusammensetzung des Vielstoffgemischs Propolis beeinflusst entscheidend seine Wirkung.
Studien belegen für Bestandteile des Bienenprodukts unter anderem folgende Wirkungen:
- Antibiotische Wirkung gegen verschiedene krankheitserregende Bakterien wie zum Beispiel Staphylococcus aureus und Salmonella enteritidis
- Antientzündliche, wundheilungsfördernde und Immunsystem-beeinflussende Wirkung
- Antioxidativer Effekt, also Schutz vor freien Radikalen (aggressive Sauerstoffverbindungen, die Zellstrukturen schädigen können)
- Antidepressive Wirkung
Die Autoren der verschiedenen Studien beschreiben meist zusätzlich die Herkunft der jeweils untersuchten Probe. Das verdeutlicht nochmals, dass die Zusammensetzung des Bienenprodukts für die Wirkung entscheidend ist.
Welche Nebenwirkung hat Propolis?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung beschreibt für Produkte mit Propolis Allergie-Reaktionen im Allgemeinen und besonders Kontaktallergien bei Produkten zur Anwendung auf der Haut. Als von Bienen hergestelltes Naturprodukt sind hiervon besonders Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Bienen- beziehungsweise Wespen-Stiche (anaphylaktische Reaktionen) oder mit Allergien gegen Honig und Gelée Royale betroffen. Die Kontaktallergie äußert sich in Form von Hautrötung, Schwellungen und juckenden Ausschlägen.
Weitere Anwendungsgebiete
1. Magenbeschwerden
Wenn man unter Magenbeschwerden leidet, kann man 10-15 Tropfen verdünnter, 60-prozentiger Tinktur (in Tee oder Wasser verdünnt) bis zu dreimal täglich vor dem Essen einnehmen. Dadurch werden die Beschwerden in der Regel schnell gelindert.
2. Hühneraugen, Schwielen
Hühneraugen und Schwielen sind sehr unangenehm. Wenn man trotz guten Schuhwerks darunter leidet, kann man sie mit Propolis einreiben, mit einem Pflaster fixieren und über Nacht einwirken lassen.
3. Blutende Wunden
Wie oft verletzt man sich in der Küche oder Werkstatt und die Wunde blutet. Bei kleineren Verletzungen kommt die Blutung schnell zum Stillstand, wenn man einen Wattebausch mit der Tinktur benetzt und auf die betroffene Stelle drückt. Dank seiner desinfizierenden Wirkung verhindert Propolis effektiv eine Infektion.
4. Pilzerkrankungen
Manche Menschen brauchen nur ans Freibad oder die Schwimmhalle denken, und schon kribbeln die Füße. Damit Pilzerkrankungen schnell wieder verschwinden, kann man die betroffenen Hautpartien mehrmals täglich mit Propolistinktur behandeln.
5. Verbrennungen
Auch kleine Brandwunden auf der Haut kann man leicht mit einem in Propolistinktur benetzten Baumwolltuch abdecken. Auf diese Weise heilen sie schneller.
6. Schuppenflechte
Die Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine langwierige Erkrankung der Haut und braucht viel Aufmerksamkeit. Dabei kann ebenfalls Propolistinktur helfen. Innerlich kann man dreimal täglich 15 Tropfen der Tinktur einnehmen und äußerlich die betroffenen Stellen einreiben.
7. Hämorrhoiden
Viele Menschen, die lange sitzen müssen oder sich falsch ernähren, werden von Hämorrhoiden geplagt. Auch dagegen ist Propolis ein wirksames Mittel. Äußerlich hilft die Creme beim Abklingen und innerlich stärkt man seinen du Körper mit der Tinktur, ähnlich wie bei der Schuppenflechte.
8. Beschwerden der Atemwege
Hat man in der kalten Jahreszeit eine vom Husten begleitete Erkältung erwischt, und man will die lästigen Beschwerden bald loswerden, sollte man sich einen Kamillen- oder Thymiantee kochen. Man gibt zehn Tropfen Propolistinktur in eine Schüssel mit dem heißen Tee. Den Kopf mit einem Handtuch abdecken und die aufsteigenden Dämpfe einige Male inhalieren, täglich für jeweils ungefähr fünf Minuten. Bald sind die Atemwege frei und die Beschwerden klingen schneller ab.
Dies sind nur einige Beispiele. Propolis kann noch bei vielen anderen Beschwerden angewandt werden, wie z.B. Herpes, Halsscherzen, zur Narbenheilung, oder einfach vorbeugend bevor einen die Erkältung erwischt.